Roggenernte mit Seech und Hoke

Erinnerung an eine vergangene Zeit von Carl Kessel

Ausstellung vom 16.10.2000 bis zum 10.11.2000 während der Öffnungszeiten in den Schalterräumen der Bad Godesberger Kreditbank
Konrad-Adenauer-Str. in Niederbachem.

Fotos: Werner Luhmer • Text: Carl Kessel

Bild 1: Der weite Weg zum Feld

Man mußte oft zwei Kilometer und mehr zu Fuß ins Feld gehen.

Bild 2 u. 3: Das Wetzen

Um gut arbeiten zu können, mußte das „Seech“ mit dem „Schliefsteen“ scharf gehalten werden. Er wurde in einem Kuhhorn, das etwas Wasser enthielt, am Hosenbund mitgenommen.

Bild 4: Das Einschlagen

Mit Schwung wurde das Getreide mit dem „Seech“ kurz über dem Boden abgeschlagen. Mit dem „Hoke“ sorgte der Mäher dafür, daß der Roggen in die passende Richtung fiel, nämlich auf das noch stehende Getreide, damit er die Garbe gut „auswickeln“ konnte.

Bild 5 - 7: Das Auswickeln

Jetzt wurde mit „Seech“ und „Hoke“ der abgeschlagene Roggen rückwärtsgehend ausgewickelt, d.h. zur Garbe zurechtgemacht ... und zur Seite gelegt.

Bild 8 u. 9: Den Bendel knoten

Aus Strohhalmen wurde ein Strohband zusammengeknotet.

Bild 10: Das Binden

Die Garbe wurde auf den Strohbendel gelegt. Dieser wurde zusammengezogen, die Enden zusammengedreht und unter den Bendel gesteckt. Um die Arbeit zu erleichtern, wurde das Drehen und Unterstecken des Knotens mit dem Knebel ausgeführt. Das erleichterte den Frauen, die diese Arbeit traditionell ausführten, das Binden.

Bilder 11. u. 12: Das Aufsetzen

Waren die Garben gebunden, wurden sie zu Haufen zusammengestellt - zu etwa 9 Garben und mehr. Man sah zu, daß Mähen, Binden und Aufsetzen bis zum Abend geschafft war, damit der Roggen nicht feucht wurde. Die Haufen blieben ca. eine Woche auf dem Feld, bis das Korn die Todreife erreicht hatte, also getrocknet war. Dann wurde es in die Scheune eingefahren.